Lesermeinung

Aus Gründen des Copyrights darf ich den Original-Artikel an dieser Stelle nicht veröffentlichen, allerdings lässt der Leserbrief diesbezüglich wenig Fragen offen, so daß man ihn auch ohne Kenntnis des Originalartikels nachvollziehen kann.

Ich habe den Leserbrief samt eines an Frau Merz persönlich inliegenden Briefes an die Redaktion des „Partner Hund“ geschickt, aber weder von dieser Seite noch von Frau Merz je eine Reaktion oder Stellungnahme erhalten. Woran auch immer dies liegen mag…

Da der Artikel jedoch von allgemein gültigem Interesse ist und sachlich Einiges falsch dargestellt war, möchte ich ihn an dieser Stelle veröffentlichen und weise gerne darauf hin, daß nur mit Hilfe von adäquaten Reaktionen auf Artikel mit teilweise falschem und irreführendem Inhalt eine Verbesserung und Aufklärung über die Zuchtsituation der Möpse erreicht werden kann.

Partner Hund

Leserbrief

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Gerne lese ich jeden Monat ihre informative und ansprechende Zeitschrift und freue mich sehr über die vielseitigen Berichte und Informationen.

In der August-Ausgabe von 2023 bin ich allerdings über einen Artikel gestolpert, welchen ich nicht einfach unkommentiert so stehen lassen möchte und es ist mir ein sehr wichtiges Anliegen, in dieser Hinsicht eine sachliche Aufklärung zu leisten.

Mein Mann und ich züchten seit über 30 Jahren Hunde, davon ungefähr zwanzig Jahre im VDH und zwar Kromfohrländer „von der Holderheide“ - dies vorweg, damit Sie sich ein Bild darüber machen können, inwieweit wir über den VDH grundsätzlich Bescheid wissen.

Im Rassezuchtverein der Kromfohrländer im VDH habe ich in dieser Zeit auch diverse

Vorstandsfunktionen und Ämter innegehabt. (Redakteurin der Vereinszeitschrift,

Vorstandsmitglied, Zuchtwartin).

Unser Sohn hingegen wünschte sich nichts so sehr wie einen Mops und so machten wir uns vor vielen Jahren auf die Suche nach einem von Qualzuchtmerkmalen freien Mops und fanden diesen vorerst in der Zucht der altdeutschen Möpse, welche nicht VDH-angeschlossen ist.

Obwohl grundsätzlich dem VDH zugeneigt, entsprachen die Merkmale der dort gezüchteten

Möpse nicht unseren gesundheitlichen Vorstellungen!

Mittlerweile haben wir uns mit unserer Zucht weg vom Kromfohrländer und komplett hin auf

Möpse umgestellt und dies ist auch der Anlass meines Schreibens:

Wir züchten in der Zuchtgemeinschaft der Retromöpse, eine Gemeinschaft, welche bereits seit mehr als zehn Jahren das Ziel verfolgt, einen gesunden Mops zu züchten, welcher frei von Qualzuchtmerkmalen ist, also bereits lange bevor die aktuelle Tierschutzhundeverordnung verabschiedet wurde.

Ihre Autorin, Gabriele Merz, geht in ihrem Artikel „Hunde unter Generalverdacht“ kritisch auf die Probleme ein, welche sich mit der neuen Verordnung zeigen, in ihrem aufgezeigten Fall anhand der Ausstellungsbedingungen unter der neuen Tierschutzhundeverordnung.

Sie schreibt, ich zitiere:

“Strenge Zuchtvorgaben denen sich Züchter im VDH freiwillig verpflichten und die Züchter

außerhalb des VDH nicht treffen, haben dazu geführt, dass nur ein Bruchteil der Populationen dieser Rassen in Deutschland dem VDH zuzuordnen sind.“

Diese Aussage ist in mehrfacher Hinsicht falsch!

Zum Einen untersuchen die Züchter der Zuchtgemeinschaft der Retromöpse bereits seit über einem Jahrzehnt ihre Hunde auf gesundheitliche Erbkrankheiten (siehe die dortige Zuchtordnung, welche verbindlich für ALLE Züchter ist!) und es wird KEIN Hunde ohne diese Gesundheitsuntersuchung zur Zucht zugelassen, zum Anderen stellt die Autorin, Frau Merz, in ihrem Artikel alle anderen Zuchtverbände außerhalb des VDH unter Generalverdacht. Das bedeutet, genau das, was sie in ihrem Artikel kritisiert, tut sie an anderer Stelle genauso, was absolut nicht in Ordnung ist.

Die novellierte Tierschutzhundeverordnung wurde geschaffen, damit Möpse mit

Qualzuchtmerkmalen nicht mehr gezüchtet werden: Paradoxerweise findet man ausgerechnet diese im VDH!

Hier ein Bild mit zwei Siegerhunden (in diesem Artikel darunter stehend)

(Privataufnahme) aus dem VDH: praktisch kein

Fang, schmale,längliche Nasenlöcher, welche

keine freie Atmung zulassen und deutlich sichtbar

hervorstehende Augäpfel.

Bruna vom Gut Waldhof“ besitzt einen langen Fang mit offenen

Nasenlöchern, welche sie uneingeschränkt atmen lassen, ihre

mandelförmigen Augen sind gut eingesetzt und es besteht keine

Gefahr, das diese „herausfallen“.

In der ZG Retromops ist man zu dem Schluß gekommen, daß eine nachhaltige und anhaltende Verbesserung der gesundheitlichen Bedingungen ausschließlich durch Einkreuzen von passenden anderen Rassen erreicht werden kann und geht diesen Weg sehr erfolgreich, was die hohe Nachfrage nach Welpen erklärt. Glücklicherweise beschäftigten sich bereits vor der Novellierung des Tierschutzhundeverordnung viele Mopsinteressenten dafür, einen gesunden, sportlichen und lebensfreudigen Mops zu erwerben.

Wenn also Ihre Autorin auf Seite 30 der Augustausgabe schreibt:

“Außerhalb des VDH und seiner strengen Zuchtbestimmungen und -Kontrollen bedienen vor allem Vermehrer und Importe aus dem Ausland die Nachfrage nach diesen Hunden“, so ist dies schlicht eine nicht auf Tatsachen beruhende Behauptung, welche wir so nicht stehen lassen möchten.

Unsere Bemühungen in der Zuchtgemeinschaft der Retromöpse sind klar definiert und sie

entsprechen vollumfänglich der novellierten Tierschutzhundeverordnung.

Und diese Bemühungen lassen sich sowohl in Bild als auch real belegen und wir laden Sie an dieser Stelle gerne ein, sich ein genaues Bild über unsere Zucht und unsere Tiere zu machen.

Ihre Leser haben es verdient, Alternativen zu den im VDH gezüchteten Standardmöpsen mit den bekannten Qualzuchtmerkmalen aufgezeigt zu bekommen, denn ein Mops ist nach wie vor eine echte Bereicherung für jeden Besitzer - und es wäre schade, würde ein falschen Bild in der Öffentlichkeit entstehen!

Im Anhang befinden sich aktuelle Aufnahmen von Zuchthunden, wie sie in der Zuchtgemeinschaft der Retromöpse erwünscht und vorhanden sind - gerne verweise ich in diesem Zusammenhang auch auf auf die niederländische Züchterkollegin „Meranda Stark“ hin, welche dort bereits einige Male in den verschiedenen Medien mit ihren Hunden aufgetreten ist. In den Niederlanden wird das Projekt „Outcross Mops“ vom dortigen Landwirtsachaftsministerium aktiv unterstützt und erhält eine breite Zustimmung von Amtsseite her, was auf eine sehr positive Entwicklung in Sachen Mops und der Verringerung von Qualzucht hinweist.