Wir haben es getan….. Es ist wieder ein Rüde in der Holderheide eingezogen!

Eigentlich wollten wir kein gemischtes Rudel mehr halten, denn mit unserer Erfahrung mit der Haltung von drei Deckrüden (zwei Kromfohrländerrüden und ein Irish Terrier Rüde) zusammen mit vier Zuchthündinnen - da weiß man, dass dies in Stress ausarten kann;-)

Auf der anderen Seite schließt sich mit Sherry ein ganz besonderer Kreis, denn er stammt aus der gleichen Zucht wie unser Rippchen - welche den Grundstein für unsere Mopsliebe gelegt hat. Und wie Rippchen ist auch Sherry ein kleiner Herzensbrecher, welcher uns jeden Tag Freude bereitet und wenn alles klappt, auch unsere Zucht bereichern soll.

Seine Eltern sind:

 

Minty vom Odenwald

(Retro x altd. Mops)

Farbe: Apricot sable

 

und 

 

Phil vom Alten Gestüt

(F3 Retromops)

Farbe: Apricot

 

Sein erstes Lebensjahr bei uns :-)

Stadttraining

Wie leben auf dem Land! Und das lieben wir:-)

Unser Garten schließt direkt an ein großes Feld an und dahinter beginnt der Wald.

Wenn wir unsere Runden mit den Hunden laufen, so beginnen diese auf der kleinen Ortsverbindungsstrasse zwischen unserem kleinen Teilort von Wald, Sulzbach, welches gleichzeitig ein Wanderweg bezeichnet, da das kleine Sträßchen einem kleinen Bachlauf folgt, welcher nach Süssenbach führt. Hier ist es immer ruhig, sieht man vom Gesang der Vögel und den gelegentlich vorbeifahrenden Traktoren und wenigen Autos ab.

„Urlaub vor der Haustüre“, was könnte unser Leben besser beschreiben, als diese Redewendung.

Für einen jungen Hund wie Sherry allerdings nicht sehr spannend!!! Auch wenn ihm die Welpen des N2-Wurfes gut beschäftigt gehalten haben und er das tägliche Spiel mit der Reizangel als sein persönliches Highlight ansieht.

Es wurde also  Zeit, ihn einmal der Stadtluft näher zu bringen und was bietet sich da mehr an, als ein gemeinsames Frühstück mit einer Freundin und ihrem Vierbeiner in einer lebhaften Strasse in Regensburg?

Es ist gleichzeitig für uns ein kleiner „Wesenstest“, soll doch Sherry Vater werden und zur Gesundung der Mopspopulation seinen Beitrag leisten dürfen.

Für uns als Züchter liegt der Schwerpunkt auf der Gesundheit - besonders bei dieser wundervollen Rasse. Jedoch ist das Wesen mindestens gleichbedeutend, denn unsere Hunde bereichern Familien mit kleinen und großen Kindern - da ist ein freundliches, offenes und souveränes Wesen ein wichtiger Grundpfeiler, bei welchem wir keine Kompromisse eingehen wollen und so war es für uns besonders spannend zu beobachten, wie er sich bei seinem allerersten Stadtbesuch mit sechs Monaten zeigen wird: aufgrund unserer jahrzehntelangen praktischen Erfahrung verzichten wir schon lange auf Besuche von Welpenkursen und auch bei den sozialen Kontakten gehen wir in vielen Bereichen nicht mehr konform mit dem Mainstream einer frühen „Sozialisation“.

Michaela und Sushi mit Sherry - im Torbogen zur steinernen Brücke
Michaela und Sushi mit Sherry - im Torbogen zur steinernen Brücke

Es war also sozusagen seine „Feuerprobe“: vom beschaulichen Heim in die quirlige Großstadt mit sooooo vielen neuen Dingen, die er noch nie gesehen hat: Autobusse, Kinderwägen, jede Menge Hunde, groß und klein, Unruhe, Lärm, Strassenverkehr… 

Wir kennen aus der Zucht mit unseren Kromfohrländern Wesenstests, welche anlässlich einer Körung (Zuchtzulassungsprüfung) durchgeführt werden: Menschen bilden einen Kreis und der zu prüfende Hund sitzt in der Mitte, dann wird der Kreis verengt - der Hund fühlt sich in die „Enge getrieben“. Dies wird dann mit Klatschen der Hände wiederholt. Auch ein Sack mit Konservenbüchsen kommt zum Einsatz: hier geht ein Prüfer mit dem schüttelnden, lärmenden Sack am Hund nah vorbei und seine Reaktion wird „getestet“. Immer wieder kommt auch der Regenschirm zum Einsatz, welcher direkt vor dem Hund aufgeklappt wird. Jeder Hund muss ausserdem angeleint eng an einem gegengeschlechtlichen Hund vorbeilaufen, um sein Verhalten gegenüber Artgenossen zu beurteilen. 

Ich weiss nicht, warum man dies tatsächlich  „Wesenstest“ nennt: alle Aufgaben können von den Hundeführern zuhause ausgiebig geübt und der Hund lange vor der Vorstellung zur Körung auf seinen „Wesenstest“ anlässlich der Körung vorbereitet werden.

Eine Aussage über „ein Wesen“ lässt sich nach meinem Dafürhalten mit so standardisierten und den Haltern bereits im Vorfeld bekannten Aufgaben schwerlich treffen, denn was sagt dieser Test tatsächlich aus? Allenfalls, daß die Besitzer vorher gut trainiert haben und der Hund sich ordentlich den Prüfungsanforderungen stellt und den Wesenstest natürlich ohne Einschränkungen besteht.

Aber habe ich mit diesem Wesenstest tatsächlich über das Wesen eines Hundes erfahren? Nein!

Karamba mit dem Lakritze-Baby: Hunde mit gutem Wesen nehmen neue Rudelmitglieder liebevoll auf!
Karamba mit dem Lakritze-Baby: Hunde mit gutem Wesen nehmen neue Rudelmitglieder liebevoll auf!

Wie anders sieht es hingegen aus, wenn ich einen Hund ihm neuen und vollkommen unbekannten Eindrücken aussetze, welche man NICHT vorab trainieren kann?

Sagt es nicht so viel mehr über das Wesen eines Hundes aus, wenn dieser unvorhergesehenen und nicht vorab trainierbaren Einflüssen ausgesetzt wird?

Ich denke, dies sind „Wesenstests“, welche WIRKLICH eine Aussagekraft bezüglich des Wesens eines Hundes leisten! Und Sherry hat diesen Test mit Bravour bestanden :-)

Bilder und Videos sagen mehr als tausend Worte, deshalb hier:

Sherry vollkommen entspannt auf seiner Decke…
Sherry vollkommen entspannt auf seiner Decke…

… egal ob große oder kleine Menschen hinter und zwischen uns vorbeigingen, liefen, spielten, Kinderwägen, Roller oder Räder an ihm vorbeigeschoben wurden - er blieb beobachtend liegend und störte sich einfach an: nichts!

Hätte man einen Fremden gefragt, in welchem „Habitat“ Sherry aufgewachsen ist - jeder hätte ihn für den typischen Stadthund gehalten!

Selbst als die drei großen Rhodesian Ridgeback´s hinter uns vorbeiliefen, saß er einfach da und guckte, so nach dem Motto: „Ach, da laufen ja meine großen Brüder!“ ;-)

„Frau“ kennt die „egoistischen“ Momente, in welchen man überlegt, ob ein gemeinsames Frühstück in der Stadt nicht DOCH gemütlicher ist, wenn man einen der erfahrenen Althunde mitnimmt und nicht so einen unerfahrenen „Jungspund“, welcher das Frühstück eventuell mehr zu einem Abenteuer als zu einer geselligen Angelegenheit macht: Aber es sind nur kurze Momente, welcher der eigenen Bequemlichkeit geschuldet sind - der Verstand siegt dann doch und wie es sich herausgestellt hat, hätte das Frühstück gemütlicher nicht sein können! Sherry ist einfach ein toller Retro und der kleine Spaziergang zur steinernen Brücke (zum „Hochwasser-watching“) unterstrich sein cooles Wesen nur umso mehr, denn ihn konnte auch dort nichts aus der Ruhe bringen!


Das ist „Sherry“: Lebensfreude pur! Ein vollkommen unkomplizierter, aufgeweckter und zu allen freundlicher Hund, der durch seine Anhänglichkeit besticht. Im Moment der beste „Welpenbespasser (Mai 2024), den man sich vorstellen kann! Er hat richtig Freude daran, sich mit den Welpen zu beschäftigen und umgekehrt lieben ihn die Welpen heiß und innig.

Kurzum: er ist eine echte Bereicherung für unser kleines Rudel:-)